Martina Renner ruft zu Protest gegen Neonazi-Aufmarsch in Friedrichroda auf

"Seit 2002 marschieren Neonazis am Volkstrauertag im Landkreis Gotha auf und betreiben mit ihrem ‚Heldengedenken‘ eine Verdrehung der Geschichte und verherrlichen den Nationalsozialismus. Mit dem Protestaufruf positionieren sich Akteure der Zivilgesellschaft klar gegen diesen braunen Spuk“, so Martina Renner nach ihrer Unterzeichnung des Aufrufs „Gegen den Neonazi-Aufmarsch in Friedrichroda“.

Renner erklärte: „Über die Jahre hinweg hat sich Friedrichroda zum zentralen Aufmarschort der Neonazis in Thüringen am Volkstrauertag entwickelt. Aus vielen ähnlichen Beispielen ist bekannt, dass Wegschauen und Ignorieren dieses Problem nicht löst. Deshalb ist es wichtig, mit den Unterschriften unter dem Aufruf die Zivilgesellschaft vor Ort zum Protest zu mobilisieren“.

Unter der Schirmherrschaft des DGB ist in den vergangenen drei Wochen ein Protestaufruf entstanden, der am 12.11.2014 von Politikern, Vertretern von Gewerkschaften und Initiativen sowie Bürgerinnen aus Friedrichroda unterschrieben wurde, als Bundestagsabgeordnete der LINKEN unterzeichnete auch Martina Renner den Aufruf zur Gegenkundgebung. Viel zu lang konnten die Neonazis nahezu ungestört durch den Kurort ziehen und Massenmörder ehren, während lediglich Antifa-Aktivisten kontinuierlich gegen den geschichtsrevisionistischen Aufmarsch vor Ort demonstrierten. Es verbietet sich, diese Proteste mit dem Aufmarsch der Neonazis gleichzusetzen wie es die Aktion „Rote Karte gegen Extremisten“ der Stadt Friedrichroda tut. Dadurch wird der ideologische Hintergrund der Neonazis verschwiegen, der sich unter anderem in der Verherrlichung des Nationalismus zeigt. Auch der bekannten Gefährdung, die von der militanten Extremen Rechten ausgeht, wird diese Form nicht gerecht. Dies zeigt sich am langjährig aktiven Neonazi Marco Zint aus dem Landkreis Gotha, um den die diesjährigen Initiatoren eine ganze Kampagne um das von ihnen nach dem Vorbild der Nationalsozialisten betitelte „Heldengedenken“ vorbereiten. Allein die Verbindungen des Rechtsrock-Musikers Zint in den teils militanten Neonazinetzwerken sprechen für eine wesentlich höhere Teilnehmerzahl als in den letzten Jahren. „Aus diesem Grund ist es wichtiger denn je, gemeinsam dem braunen Treiben ein Ende zu setzen“, so Renner, die am 16.11. auch an den Protesten teilnehmen wird.