Wir brauchen den ständigen Austausch

Martina Renner
NeuSoziale GerechtigkeitVor Ort

Bei meiner Tour durch den Wahlkreis gab es viel Redebedarf seitens der Bürgerinnen und Bürger. Dabei stieß ich auf Verständnis, viele Fragezeichen, aber auch Verzweiflung. Die Menschen bewegt die angekündigte Gasumlage und die dadurch drohenden massiven finanziellen Engpässe. Der Staat darf nicht zulassen, dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden. Deshalb werden wir, DIE LINKE, der Umlage weiterhin mit allen Mittel entgegenstehen. Dafür brauchen wir den ständigen Austausch: nur wenn Bürgerinnen und Bürger mit uns reden und wir ihnen zuhören, können wir unserem Auftrag gerecht werden – die Stimme Aller zu sein.

Zeit dafür war beim Sommerfest des LINKEN Kreisverbandes Wartburgkreis-Eisenach. Bei bestem Wetter, Hüpfburg, Bratwürstchen, Kuchen und Getränken konnte ich mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Am nächsten Tag durfte ich auf dem Markt in Vacha mit MdL Anja Müller viele zum Teil kontroverse Diskussionen führen

Diese zwei Tage haben gezeigt: Thüringer Bürgerinnen und Bürger beschäftigt vieles:

Unter anderem durfte ich Gespräche über die Unterstützung von in DDR-Zeiten geschiedener Frauen führen. Um sie endlich vor der Altersarmut zu schützen, steht ihnen die Anerkennung für ihre Lebensleistung zu. Durch die derzeitig diskutierten Kriterien, um Anspruch auf den Härtefallfond zu haben, gingen weiterhin rund 210.000 Frauen ohne einen Nachteilsausgleich aus und dieser könnte der vor der Altersarmut schützen.

Auch ‚Südlink‘ war Thema, die auf 40 Jahre beschränkte Laufzeit, die Sinnhaftigkeit des Projektes und welche Auswirkungen es für die Natur und Menschen gibt. Ein Thema, das Thüringen, vor allem aber meinen Wahlkreis, noch immer stark beschäftigt.

Ein weiteres Problem ist die dauerhaft gesicherte Finanzierung von Jugendhilfeprojekten. Die Förderungsbeschränkung auf (vorerst) drei Jahre und eine dann erforderliche Neuausschreibung verunsichert Jugendliche sowie Betreuerinnen und Betreuer. Es braucht viel Zeit, wirklich Vertrauen zu den Betreuerinnen und Betreuern zu fassen. Und nur mit Vertrauen funktioniert nachhaltige Jugendarbeit: vertraute Personen in einem vertrauten Umfeld. Die zeitlich befristete Projektförderung gilt es dringend zu überwinden – vor allem, wenn wir Jugendliche davon abhalten wollen, den Rattenfängern von rechts in die Arme zu laufen.