Brandmauer aufbauen statt weiter zerlöchern

Martina Renner

Während der CDU Landeschef Mario Voigt stets eine Brandmauer gegen die AfD in Thüringen herbei halluziniert, liegt diese bei der CDU auf der kommunalen Ebene bereits in Trümmern. Wie anders ist es zu erklären, dass Frank Böwe, Geschäftsführer einer großen Security-Firma, für die CDU für den Stadtrat Rula kandidiert und gleichzeitig auf der Liste der AfD für den Kreistag des Wartburgkreises antritt. Katharina König-Preuss aus der Landtagsfraktion DIE LINKE hatte schon im September 2021 darauf  hingewiesen, dass Böwe im Stadtrat die CDU und im Kreistag die AfD vertritt.

Dabei ist Böwe in Thüringen kein Unbekannter. Er tauchte bereits Anfang der 2000er als einer von zwei Betreibern eines Ladens der rechten Szene in Meiningen auf. In einem Aktenvermerk hieß es, Böwe sei u.a. wegen Körperverletzung und Verstoßes gegen das Waffengesetz polizeibekannt. Nach Angaben des Portals Störungsmelder war die „Böwe-Security“ 2009 auch Konzertpartner eines als „Hammerfest“ angekündigten Konzertes der extrem rechten Band „Kategorie C“ in Berlin. Nach Angaben von Antifaschist*innen schreckten Securitys von „Böwe-Security“ in der Vergangenheit nicht davor zurück, sich bei Angriffen auf Linke auf die Seite von Neonazis zu schlagen. All dies ist nicht neu und sollte die CDU in Thüringen dazu bewegen, nicht nur intern zu prüfen, sondern endlich klare Konsequenzen zu ziehen.