Antifaschismus

700 Reichsbürger in Hessen: Entwaffnung schleppt sich dahin

Quelle: hna.de/23.05.2017/Dokumentation

Sogenannte Reichsbürger, die die Bundesrepublik und ihre Gesetze für Schwindel halten, die Amtsträger attackieren und teils in rechtsextremen Netzen unterwegs sind, sollen wenigstens nicht auch noch bewaffnet sein.

Nachdem in Bayern ein Polizist beim Einsatz von einem "Reichsbürger" erschossen wurde, reagierten im November 2016 die Innenminister der Länder: Wenn möglich, die Waffenerlaubnis kassieren, lautet die Devise. Und Waffen natürlich auch. Die "Reichsbürger"-Abrüstung kommt aber nur schleppend voran. Polizei hinschicken, mal eben Gewehre, Pistolen und Munition einsammeln - so einfach ist das nicht.

Hessen zählt rund 700 "Reichsbürger" im Land, zehn Prozent davon rechtsextremistisch, ebenfalls zehn Prozent mit Erlaubnis zum Waffenbesitz. Manche dürften auch als Sportschützen und Jäger unterwegs sein. Laut Innenminister Peter Beuth (CDU) wird in Hessen in zwei Fällen sogar bis in die Polizei ermittelt. Laut Behördenstatistik haben Hessens "Reichsbürger" offiziell 130 Kurzwaffen und 217 Langwaffen zur Hand. In diese Kategorie gehören auch Gewehre und Maschinengewehre. Laut Innenministerium in Wiesbaden wurden bislang drei "Reichsbürgern" die Waffenerlaubnis widerrufen, 17 Schießwerkzeuge wurden sichergestellt. Das Land stelle den Waffenbehörden, die unten entscheiden, "Erkenntnisse der Sicherheitsbehörden" zur Verfügung.

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