Antifaschismus

Deutschlands dunkelbraune Stellen

Quelle: Deutsche Welle/19.10.2015/Dokumentation

Am 19.10.2015 begeht Pegida in Dresden ihr einjähriges Bestehen. Viele Aktivisten stellen sich gegen den dort zur Schau gestellten Rassismus. Martina Renner unterstützt den Sternmarsch gegen die rechte Hetze, ebenso wie die sächsische LINKE und Katja Kipping, Parteivorsitzende der LINKEN. In der DW kritisiert Renner, dass Bürger aus der Mitte der Gesellschaft die Gewalt rechter Gruppen dulden.

Ein Jahr nach dem ersten Auftreten von Pegida ist viel geschehen. Die Flüchtlingssituation hat Deutschland verändert und die Rechtsradikalen sind nachweislich brutaler geworden. Gewalt ist vielerorts Strategie.

"Kauf dir Salzsäure, sonst machen WIR das!" Solche Drohungen erhält Karen Larisch häufig. Auf ihren Kopf sei sogar eine Belohnung ausgesetzt, sagt sie. Dennoch denkt die Sozialarbeiterin nicht ans Aufhören. Auch ihr Projekt, das interkulturelle Begegnungszentrum Villa Kunterbündnis, wurde in der Vergangenheit mehrfach von Rechtsextremen verwüstet. "Ich habe schon mehr als 120 Anzeigen gemacht", sagt die Mitte-40-Jährige.

Larisch ist politisch aktiv. Sie engagiert sich in der Stadt Güstrow, in Mecklenburg-Vorpommern, gegen Rechtsextremismus und fällt dabei auf. "Die suchen sich ganz strategisch eine Person raus - und in Güstrow bin ich das." Damit wollten sie andere warnen, erst gar nicht aktiv zu werden.

Die Szene in Güstrow sei generell sehr gewaltbereit. "Das geht von Überfällen auf Jugendklubs, wo Jugendliche mit heißem Teer übergossen werden, bis zu Angriffen auf Behinderte." Im letzten Jahr habe die Gewaltbereitschaft dort nochmals einen Schub bekommen, sagt sie. "Durch die Flüchtlingssituation sind alle überfordert." Das nutzten die Rechten aus. In der Stadt herrsche mittlerweile ein Klima der Angst: Alle seien eingeschüchtert.

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