Antifaschismus

Martina Renner besucht Prozessauftakt gegen Neonazis in Weimar

Martina Renner

Zwei Jahre nach dem Neonazi-Überfall eine DGB-Kundgebung beginnt in Weimar der Prozess. Der Überfall ist nur ein Beispiel für die steigende Gewalt der Neonazis in Thüringen. Das zeigt auch das "Jahrbuch rechte Gewalt" der Journalistin Andrea Röpke.

Der Überfall von ca. 40 Neonazis auf die DGB-Kundgebung am 1. Mai 2015 in Weimar war eine Gewaltattacke mit Ansage. Noch am Vortag hatten Neonazis im Internet dazu aufgerufen, es den "Arbeiterverrätern" zu zeigen, unter den Hinweisen auf mögliche Ziele war auch die Kundgebung in Weimar.

Zwei Jahre später, am 2. Mai 2017, beginnt vor dem Amtsgericht Weimar der Prozess gegen sechs Neonazis wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. Ihnen wird vorgeworfen an dem Angriff auf die Maikundgebung beteiligt gewesen zu sein.

Der Überfall ist nur ein Beispiel für die steigende Gewalt der Neonazis in Thüringen. Nach Angaben der Opferberatung ezra ereignete sich 2015 durchschnittlich an jedem dritten Tag ein extrem rechter Angriff, 2016 stieg die Zahl weiter um 30 Prozent an. Die explosionsartige Zunahme rechter Gewaltverbrechen ist auch Thema des "Jahrbuchs rechte Gewalt 2017", das die mehrfach ausgezeichnete Fachjournalistin Andrea Röpke jetzt herausgegeben hat. Es versammelt extrem rechte Gewaltverbrechen, beleuchtet ihre Hintergründe und thematisiert in Reportagen und Portraits Fälle und Schwerpunkte wie z.B. die Situation in Thüringen.

Auf Einladung von Martina Renner (MdB DIE LINKE und Sprecherin für antifaschistische Politik) und des Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar stellt Röpke ihr Buch am 2. Mai 2017 in Weimar vor. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr im Jugend-und Kulturzentrum "Mon Ami" am Goetheplatz 11. Ein Thema wird auch der Überfall am 1. Mai 2015 und die juristische Aufarbeitung sein, denn Andrea Röpke besucht mit Martina Renner mittags den Verhandlungsauftakt am Amtsgericht Weimar.

Dienstag, 2. Mai 2017, 12.30 Uhr, Amtsgericht Weimar: Martina Renner besucht den Prozessauftakt gegen sechs Neonazis wegen des Überfalls auf die DGB-Kundgebung am 1. Mai 2015

Dienstag, 2. Mai 2017, 19.00 Uhr: Buchvorstellung "Jahrbuch rechte Gewalt 2017" mit der Herausgeberin Andrea Röpke. Ort: Jugend-und Kulturzentrum Mon Ami, Goetheplatz 11, Weimar (gemeinsame Veranstaltung mit dem Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus Weimar)

Ausschlussklausel // Entsprechend § 6 Absatz 1 Versammlungsgesetz sind Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, von der Veranstaltung ausgeschlossen.