Antifaschismus

Mörderischer Hass in Deutschland

Quelle: tagesspiegel.de/31.03.2017/Dokumentation

Die Bundesregierung meldet für 2015 und 2016 insgesamt 28 rechte Tötungsdelikte. Auch "Reichsbürger" befinden sich unter den Tätern. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Martina Renner hervor, über die der Tagesspiegel berichtet.

Die Brutalität von Neonazis, "Reichsbürgern" und anderen Rechtsextremisten nimmt weiter zu. Rechts motivierte Täter haben nach Informationen des Tagesspiegels in den Jahren 2015 und 2016 einen Mord und 27 versuchte Tötungsverbrechen begangen. Dies geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linke) hervor. Das Schreiben liegt der Zeitung vor. Bei dem Mord handelt es sich um die tödlichen Schüsse des "Reichsbürgers" Wolfgang P. auf einen Polizisten im bayerischen Georgensmünd. Wolfgang P. feuerte am 19. Oktober 2016 auf SEK-Beamte, die seine Waffen beschlagnahmen wollten. Ein Polizist wurde tödlich getroffen.

Die Bundesregierung listet rechte Tötungsverbrechen in insgesamt zehn Ländern auf. Am stärksten betroffen sind Sachsen mit sechs Fällen und Bayern sowie Sachsen-Anhalt mit je fünf Verbrechen. Es folgen Brandenburg mit vier Fällen und Nordrhein-Westfalen mit drei. Berlin, Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen und das Saarland haben je ein Tötungsverbrechen gemeldet. Die Polizeien der Länder registrierten außer dem Mord in Bayern elf versuchte Morde und 16 Fälle versuchten Totschlags. Im Jahr 2015 wurden neun rechte Tötungsdelikte gemeldet, 2016 waren es 19.

"Dass sich die Tötungsdelikte von 2015 auf 2016 mehr als verdoppelt haben, zeigt: Es gibt nicht nur eine quantitative Zunahme der Gewalt, auch die Qualität wird immer bedrohlicher", kommentierte Martina Renner die Liste.

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