Antifaschismus

Schlag gegen Neonazis

Quelle: Junge Welt/17.03.2016/Dokumentation

Der Bundesinnenminister verbietet "Weisse Wölfe Terrorcrew". Linke-Abgeordnete kritisieren in der Tageszeitung "Junge Welt" das lange Wegschauen der Behörden. Weitere Zeitungen erörtern, warum de Maizière die Neonazi-Gruppe verboten hat und die LINKE die mangelnde Strafverfolgung trotzdem kritisiert. Eine Übersicht.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat am Mittwoch den neofaschistischen Zusammenschluss "Weisse Wölfe Terrorcrew" (WWT) auf Grundlage des Vereinsgesetzes verboten. Zugleich veranlasste er in den Morgenstunden in zehn Bundesländern Razzien bei Mitgliedern der Organisation. Polizeiliche Maßnahmen gab es in 15 Objekten gegen 16 Personen. Offiziell hatte sich die WWT im Jahr 2008 als Fangruppe der Band "Weisse Wölfe" gegründet. Einige Vereinsanhänger traten in der Vergangenheit – vor allem in Hamburg – im Zuge schwerer Straftaten in Erscheinung. Der militante Zusammenschluss, dessen harter Kern offenbar aus rund 25 Personen besteht, soll über Mitglieder in Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin verfügt haben.

"Die 'Weisse Wölfe Terrorcrew' ist eine Vereinigung von Neonazis, die unsere bestehende demokratische und gesellschaftliche Ordnung ablehnt und an ihrer Stelle eine 'Volksgemeinschaft' und eine Diktatur nach dem Vorbild des Nationalsozialismus errichten will", begründete Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière am Mittwoch das Verbot. Die in zehn Bundesländern vertretene Gruppierung habe sich "durch ein erhebliches Maß an Gewaltbereitschaft und Aggressivität" ausgezeichnet.

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Weitere Zeitungen berichten über die Kritik aus der LINKEN: 
Göttinger Tageblatt: Warum die "Weisse Wölfe Terrorcrew" verboten wurde
Der Westen: Wieso Behörden Zeit reif hielten für Verbot der "Terrorcrew"
Augsburger Allgemeine: De Maizière: "Weisse Wölfe"-Verbot Zeichen gegen Rechtsextremismus