Antifaschismus

War militanter Neonazi-Chef ein Spitzel?

Quelle: fr.de/16.05.2017/Dokumentation

Der Bundesvorsitzende des verbotenen Netzwerks "Blood and Honour", das auch den NSU unterstützte, soll für den Verfassungsschutz gearbeitet haben. Linke und Grüne verlangen Aufklärung.

 

Er wäre ein weiterer V-Mann im Umfeld des "Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) und dazu an der Spitze einer der militantesten Neonazi-Organisationen in Deutschland: Recherchen der ARD-Magazine Fakt, Report Mainz und Report München legen nahe, dass der frühere Chef des deutschen Ablegers von "Blood and Honour" (Blut und Ehre) als Spitzel tätig war. In einem amtlich geheim gehaltenen Vermerk aus dem Jahr 2000 heißt es demnach, er sei vom Landeskriminalamt Berlin an das Bundesamt für Verfassungsschutz vermittelt worden. Beide Ämter bestreiten dies nicht, wollen den Bericht aber auch nicht bestätigen.

Die seit 2000 in Deutschland verbotene internationale Neonazi-Organisation Blood and Honour wird dem Unterstützernetzwerk des NSU zugerechnet. Aktivisten von Blood and Honour haben dem NSU-Trio Wohnungen in Chemnitz zur Verfügung gestellt; einem früheren Spitzenfunktionär wird vorgeworfen, mit der Beschaffung einer Waffe für den NSU beauftragt worden zu sein. In Blood-and-Honour-Publikationen wurde auch der sogenannte "führerlose Widerstand" propagiert, an dem sich  der NSU orientierte.

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