Deutscher IT-Konzern SAP unterstützt NSA

Martina Renner

Neue Recherchen zeigen: Der Internetriese SAP arbeitet eng und gezielt mit dem US-Geheimdienst NSA zusammen. Martina Renner kritisiert diese Verflechtung und sieht eine Mitverantwortung des Unternehmens an den Konsequenzen der Massenüberwachung.

Medienberichten zufolge arbeitet der deutsche IT-Konzern SAP eng mit US-Geheimdiensten wie der NSA zusammen. Recherchen des ARD-Magazins "Fakt" belegen, wie SAP gezielt US-amerikanische Kunden geworben und Firmen zugekauft hat, um Massenüberwachung zu verbessern und sich so als NSA-Zulieferer zu etablieren. "Wir haben es hier mit Geheimdiensten zu tun, die die besten Produkte kaufen wollen, egal von wem; und wir haben es mir Firmen zu tun, die diese Produkte liefern wollen, egal an wen", erklärt Linus Neumann, Sprecher des Chaos Computer Club.

Besonders die Datenbank-Software "Hana" werde von den US-Diensten zur Masssenüberwachung genutzt. Konsequenz der analysierten Daten sind auch gezielte Tötungen, wie der ehemalige CIA-Direktor Michael Hayden dem Magazinbericht nach auf einer firmeneigenen SAP-Veranstaltung hervorhob. Für die Bundestagsabgeordnete und Obfrau der LINKEN im NSA-Untersuchungsausschuss, Martina Renner, macht sich SAP damit mitverantwortlich: "Wer mit diesen Diensten kooperiert, muss wissen, dass er mit Gesetzesbrechern zusammenarbeitet", sagt sie gegenüber der ARD und verweist auf die Folterpraxis der CIA sowie die NSA-Massenüberwachung.  

Auch der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) arbeitet gemeinsam mit SAP an einem System zur Massenüberwachung sozialer Netzwerke. Der Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz, ebenfalls Mitglied im NSA-Untersuchungsausschuss, kritisiert, damit werde eine "Sicherheitslücke in die deutsche Sicherheitsarchitektur integriert, die niemand gebrauchen kann".