Soziale Gerechtigkeit

Ein Dach über dem Kopf und Wärme – #soforthilfejetzt

Martina Renner

Mit einem dringenden Appell zur Rettung von vom Erfrierungstod bedrohter Flüchtlinge an Europas Grenzen wendet sich das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus an die Thüringer Landesregierung. Martina Renner gehört zu den Erstunterzeichnenden und ruft zu weiteren Unterschriften auf.

Mit einem dringenden Appell zur Rettung von vom Erfrierungstod bedrohter Flüchtlinge an Europas Grenzen wendet sich das Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus an die Thüringer Landesregierung. Martina Renner gehört zu den Erstunterzeichnenden und ruft zu weiteren Unterschriften auf. Schnelles Handeln tut Not!

Der Appell an die Thüringer Landesregierung im Wortlaut:

Ein Dach über dem Kopf und Wärme – #soforthilfejetzt

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, fordert von den Europäischen Regierungen mehr Engagement für die in den provisorischen Camps vom Erfrierungstod bedrohten Flüchtlinge ein.

Von "Bildern, die an die Not nach dem zweiten Weltkrieg erinnern" schreiben die Medien: Flüchtlingen auf der so genannten Balkanroute, in Camps in Griechenland, in Serbien und anderswo droht angesichts eisiger Temperaturen der Kältetod. Und dies, während in den deutschen Bundesländern 2015 und 2016 eingerichtete Unterkünfte leer stehen und im "stand by"-Modus gehalten werden, also ohne großen Aufwand und kurzfristig hergerichtet werden könnten.

In Thüringen sind es mit Stand 9. Januar 2017 in den zur Zeit genutzten Erstaufnahmeeinrichtungen Gera-Ernsee und Suhl etwa 1.300 freie Plätze, die – neben den im Stand-by-Modus vorhandenen Standorten Gera-Liebschwitz, Hermsdorf, Gotha-Praktiker, Gotha-Bildungszentrum, Eisenberg – kurzfristig zur Verfügung stünden.

Derweil leben auf der griechischen Insel Samos noch immer etwa 1.000 Menschen, darunter Familien mit Kleinkindern, in unbeheizten Zelten und Unterkünften. In Belgrad ist die Situation von etwa 1.200 männlichen Flüchtlingen, darunter etwa 300 unbegleiteten minderjährigen Jungen, besorgniserregend. Berichte über Todesfälle in Bulgarien und an der griechisch-türkischen Grenze sowie schwere Verletzungen aufgrund eisiger Temperaturen sollten aufrütteln.

"Trotz der extremen Wetterverhältnisse weisen Länder entlang der Westbalkanroute noch immer Flüchtlinge an ihren Grenzen ab. In mehreren Fällen berichteten Flüchtlinge und Migranten von Übergriffen der Polizei. Mobiltelefone wurden beschlagnahmt, so dass die Menschen keine Hilfe holen konnten. Bei winterlichen Temperaturen wurde sogar Kleidung beschlagnahmt", beklagt das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen, UNHCR, und fordert, "mehr legale Wege zur Aufnahme von Menschen in Not in Europa zu schaffen. Das schließt Resettlement, humanitäre Aufnahmeprogramme, Familienzusammenführungen, privat finanzierte Programme sowie Studenten-und Arbeitsvisa ein."

Dieser Forderung schließen wir uns an und appellieren an die Thüringer Landesregierung, gemeinsam mit anderen Landesregierungen ein sofortiges humanitäres Aufnahmeprogramm zu starten und Menschen aus den betroffenen Regionen und Camps nach Thüringen zu holen.

Ein Dach über dem Kopf und Wärme: das Mindeste, was wir geben können.

#soforthilfejetzt

Weitere Informationen

Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus