Die Täter von nebenan

Quelle: taz.de/27.09.2015/Dokumentation

Wieder wurden am Wochenende Unterkünfte attackiert. Fast täglich gibt es Angriffe von organisierten Neonazis – und biederen Nachbarn.Das Großzelt im Bremer Stadtteil Blumenthal war schon aufgebaut, Mitte Oktober sollen erste Flüchtlinge einziehen. Am Wochenende versuchten Unbekannte dies noch zu verhindern: Sie entzündeten Brandbeschleuniger an den Bodenbrettern eines Notausgangs. Das Vorhaben misslang. Das Feuer erlosch von selbst, der Schaden blieb gering. Die Täter jedoch entkamen unbekannt. Wie so oft.Bereits 26 Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte zählt das Bundeskriminalamt (BKA) bundesweit seit Jahresbeginn. Das geht aus internen Daten hervor, die der taz exklusiv vorliegen. Unabhängige Initiativen nennen noch mehr Angriffe. Und diese bedrohen inzwischen auch Menschenleben: Immer mehr Anschläge treffen bewohnte Unterkünfte. In Salzhemmendorf flog ein Molotowcocktail in das Zimmer einer Familie aus Simbabwe. In Freiberg explodierte ein selbstgebauter Sprengsatz in einem Heim, sieben Bewohner wurden verletzt.

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