Hacker-Angriff auf den Bundestag: Findet den Trojaner!

Quelle: Tagesspiegel.de/11.08.2015/Dokumentation

Nachdem Hacker den Bundestag angegriffen haben, wird das Intranet am Donnerstag für einige Tage abgestellt. Das Grundproblem wird danach nicht gelöst sein.

Wenn Christian Ströbele ein vertrauliches Gespräch führen will, geht er spazieren. Draußen, entlang der Spree. Heikle Informationen? „Nicht am Telefon. Auch nicht per Mail“, sagt der Grünen-Politiker. Nicht in seiner Anwaltskanzlei, nicht bei ihm zu Hause, oder hier, in seinem Bundestagsbüro. Vor allem nicht hier.

Martina Renner sitzt für die Linken im Bundestag und ist Obfrau im NSA-Ausschuss. Um wichtige, verschlüsselte Mails zu lesen, nutzt sie momentan ihren privaten Rechner. Abends, wenn sie nach Hause kommt.

Seit Anfang Mai ist bekannt, dass Hacker den Bundestag angegriffen und einen Trojaner in das interne Netz „Parlakom“ geschleust haben. Seit Wochen wissen die Abgeordneten nicht: Wer steckt hinter dem Angriff? Sind politisch-brisante Dokumente geklaut worden? Oder vielleicht private Dateien? Die nicht publik werden sollten? Sie sind unsicher, wie sie kommunizieren, wie sie sicher arbeiten können. Auch deswegen, weil noch immer leichtsinnig mit Informationen umgegangen wird. Privatgeräte wurden mit dem Intranet verbunden, Mails nicht verschlüsselt. Obwohl es immer wieder neue Enthüllungen gibt, dass deutsche Politiker abgehört werden.

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