Innenministerium holt Berater für 85 Millionen Euro

Quelle: Frankfurter Allgemeine/02.05.2016/Dokumentation

Die Auflistung aus dem Bundesinnenministerium enthält viele einschlägige Namen: Fujitsu, McKinsey, Capgemini, Bearingpoint; daneben große Anwaltskanzleien. Sie alle waren in jüngerer Zeit als Berater für das Haus von Innenminister Thomas de Maizière (CDU) tätig, und zwar für ordentliche Honorare: Mehr als 200 Millionen Euro hat es in den vergangenen zweieinhalb Jahren für externe Beratungsleistungen aller Art bezahlt, allen voran für Beratung in Sachen IT und Organisation. Das lässt sich einer Antwort der Regierung an die Linkspartei entnehmen, die der Bundestag jüngst veröffentlicht hat.

Dass sich die Regierung, ähnlich wie Unternehmen, durch externe Berater unterstützen lässt, ist nicht ungewöhnlich. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat sich indes die Mühe gemacht, anhand der Liste einmal näher zu prüfen, was das angegebene Auftragsvolumen bedeutet. Sein verblüffendes Ergebnis: Aufs Jahr gerechnet, gibt das Innenministerium allein 85 Millionen Euro für externe IT- und Organisationsberatung aus; und zwar nur für solche Dienste, die laut DGB auch durch festes Ministeriumspersonal erledigt werden könnten. Noch erstaunlicher wirkt die Zahl, vergleicht man sie mit dem Personaletat des Ministeriums: Den 1500 eigenen Beamten und Angestellten zahlt es in diesem Jahr Gehälter von 92 Millionen Euro.

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Zur Antwort der Bundesregierung und die Kleine Anfrage von Martina Renner