Neonazis attackieren und verletzen Journalisten

Quelle: www. goettinger-tageblatt.de/30.04.2017/Dokumentation

Zwei freie Journalisten sind am Sonntag nach einer wilden Verfolgungsjagd von zwei 24-jährigen Rechten verletzt worden. Zuvor sollen die Journalisten Aufnahmen vom Grundstück des NPD-Kaders Thorsten Heise gemacht haben. Die Angreifer sind nach Angaben der Thüringer Polizei der rechten Szene zuzuordnen.

Bei der Attacke sei der BMW zerstört und die beiden 26-jähigen Männer leicht verletzt worden, schildert die Polizei. Einer der Männer trug eine Platzwunde am Kopf durch den Schlag mit dem Schraubenschlüssel davon, der andere wurde von einem der rechten Angreifer mit dem Messer im Oberschenkel verletzt. Am Auto zerstachen die Angreifer die Reifen und zerschlugen die Scheiben.

Die thüringische Bundestagsabgeordnete Martina Renner (Linke) forderte nach den Vorgängen in Fretterode von der Polizei in Thüringen, die Gefahrenprognose für die am 1. Mai in Erfurt geplante NPD-Demo zu überdenken. Der „Spiritus Rector“ des Neonazi-Aufmarsches, der Thüringer NPD-Chef Heise, lasse seine Schläger auf unliebsame Fotografen los, kommentierte Renner in einer ersten Reaktion auf Twitter.

„Allein schon diese Aktionen und Hintergründe sollten für die Erfurter Behörden Grund genug sein, den Neonazi-Aufmarsch am Tag der Arbeit und seine TeilnehmerInnen sehr genau unter die Lupe zu nehmen“, forderte Renner dann in einer später veröffentlichten Pressemitteilung. Nachdem die Richter im NPD Verbotsverfahren die extrem rechte Partei als verfassungsfeindlich aber bedeutungslos bezeichnet haben, baue die NPD ihre Strukturen als Sammelbecken für Straf- und Gewalttäter weiter aus. „Die NPD als bedeutungslos zu bezeichnen, verharmlost die militanten Strukturen in der Partei, die ein bedrohliches Gewaltpotenzial in sich tragen“, sagte Renner weiter.

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