"Ostsee ist Mordsee"

Quelle: www.jungle.world/22.03.2018/Dokumentation

Neben Hamburg ist Mecklenburg-Vorpommern das einzige Bundesland, in dem ein NSU-Verbrechen verübt, jedoch kein parlamentarischer Untersuchungsausschuss eingerichtet wurde. Das soll sich nun ändern – sofern die Regierungsparteien SPD und CDU sich einigen können.

Am 25. Februar jährte sich zum 14. Mal der Todestag von Mehmet Turgut, ­eines der zehn bekannten Opfer des rechtsextremen Terrornetzwerks ­»Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU). Aus diesem Anlass hatte die ­Initiative »Mord verjährt nicht!« gemeinsam mit der Hansestadt Rostock erneut zu einer Gedenkkundgebung am Tatort im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel aufgerufen, an der 150 Menschen teilnahmen.

Auch in Rostock scheinen die Täter über fundierte Ortskenntnisse verfügt zu haben. Der Tatort liegt von jeder Hauptstraße mindestens zwei Kreuzungen entfernt und auch sonst ist Toitenwinkel kein Ort, an den man sich rein zufällig hinverirrt. In der örtlichen Neonaziszene hingegen dürfte der Imbiss, an dem Mehmet Turgut ermordet wurde, wohlbekannt gewesen sein. Immerhin war er bereits zuvor mindestens zweimal Ziel eines Anschlags gewesen, wie das Bundesjustizministerium im Januar auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Martina Renner (Linkspartei) erklärte. Im Juni 1998 war der Inhaber körperlich angegriffen worden, im Monat darauf gab es einen Brandanschlag.

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