Rechte Hooligans unter Verdacht

Quelle: www.fr.de/27.01.2017/Dokumentation

Offiziell halten Polizei und Staatsanwaltschaft sich bedeckt. Auch drei Tage nach Hausdurchsuchungen bei vier Rechtsextremisten in der Nähe von Dillenburg (Lahn-Dill-Kreis) machen die Ermittler keine Angaben dazu, gegen welche Gruppierung sie vorgegangen sind.

Ein bewaffnetes, rechtes Netzwerk im Lahn-Dill-Kreis? Recherchen der Frankfurter Rundschau legen nahe, dass die Ermittlungen sich gegen einen hessischen Ableger der rechtsradikalen Hooligantruppe „Berserker“ richten. Auch der Hessische Rundfunk hatte berichtet, dass es um die „Berserker“ gehe, die eine starke Ortsgruppe in Pforzheim in Baden-Württemberg haben und auch bei den Demonstrationen der „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) in Köln aufgetreten waren.

Martina Renner, Bundestagsabgeordnete der Linkspartei aus Thüringen, verwies gegenüber der FR darauf, dass beim Aufmarsch in Wetzlar im vergangenen April auch Mitglieder des „Freundeskreises Niedersachsen/Thüringen“ anwesend waren. Gegen drei Mitglieder dieser Vereinigung hatte die Staatsanwaltschaft Göttingen im vergangenen Jahr Anklage wegen Bildung einer bewaffneten Gruppe erhoben.

Diese Kontakte sprächen dafür, „dass sich hier ein ganzes Netzwerk militant radikalisiert hat“, sagte Renner der FR. Die Ermittlungen in Hessen seien kein Einzelfall, „sondern der nächste öffentlich bekannt gewordene Versuch von Neonazis, sich zu bewaffnen“. Allein im vergangenen Jahr habe der Generalbundesanwalt sechs Verfahren wegen Rechtsterrorismus eingeleitet, sagte Renner.

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