Rechtsextreme Terrorzellen: NSU und "Oldschool Society"

Quelle: bnr.de/13.01.2017/Dokumentation

Nach dem NSU ist vor dem NSU: Der "Nationalsozialistische Untergrund" (NSU) gilt als Synonym für Rechtsterrorismus. Seine Verbrechen sind ungeheuerlich. Im Schatten islamistischer Anschlagsgefahr und medialer Hysterie verblassen Erinnerungen und Warnungen davor, welche enorme Gefahr von rechts ausgehen kann. Ein Vorabdruck aus dem "Jahrbuch rechte Gewalt" von Andrea Röpke.

(...) Eine der Neonazi-Gruppen, gegen die gegenwärtig wegen Terrorismusverdacht verhandelt wird, heißt "Oldschool Society" – kurz OSS. In der Öffentlichkeit werden die Mitglieder eher als "Facebook-Terroristen" denn als reale Bombenleger eingestuft. Das Agieren der Kameradschaft "Oldschool Society" scheint wenig gemein zu haben mit der konspirativen und professionellen Zellenarbeit des NSU. Doch es gibt auch Gemeinsamkeiten: Beide Gruppen pflegten ein rassistisches Feindbild und fühlten sich als Kampfgemeinschaft der nationalistischen Szene.

Mit Sprüchen wie "Eine Kugel reicht nicht!" oder "Entfache das Feuer der Wahrheit" präsentierten sich die Neonazis von "Oldschool Society" auch noch bei Facebook, nachdem vier ihrer Anführer wegen Anschlagsplanungen festgenommen wurden und sich inzwischen vor Gericht verantworten müssen. Das Logo der OSS besteht aus einem Totenkopf und zwei blutbefleckten Hackbeilen. Die "Verbindung gleichgesinnter Menschen" stellte sich zuerst 2014 im sozialen Netzwerk vor, wirbt aber aktuell immer noch: "Wir haben klare Regeln!" Gesucht werden Kameraden und Kameradinnen, die zum "Vaterland" stehen. Im Stil neuer Neonazi-Gruppen nannten auch sie sich "Brotherhood" (Bruderschaft), kopierten Kutten, Abzeichen und Rangordnungen aus der Rockerszene. (…)

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