Tatverdächtiger mit Neonazi-Vergangenheit in Haft

Quelle: www.kn-online.de/20.12.2017/Dokumentation

Neue Einzelheiten über den Mann, der auf dem Hamburger S-Bahnhof Veddel eine Explosion verursacht haben soll: Der 51-jährige Stefan K. hatte laut Staatsanwaltschaft eine rechtsradikale Vergangenheit. Bundestagsabgeordnete Renner warnt daher vor Verharmlosung.

Der Tatverdächtige war 1992 wegen der brutalen Tötung eines 53-Jährigen in Buxtehude, der Hitler als Verbrecher bezeichnet hatte, zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Hamburg. Sein Mittäter, ein damals 19-jähriger Skinhead, der zu sechs Jahren verurteilt worden war, betrieb später jahrelang einen Laden im niedersächsischen Tostedt, der als Treff der rechten Szene galt, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade mitteilte.

Die Linken-Bundestagsabgeordnete Martina Renner wirft derweil Polizei und Justiz in Hamburg vor, einen rassistischen Anschlag zu verharmlosen und vom rechtsextremistischen Hintergrund abzulenken. „Es geht weder um Böller noch um Sachschaden noch um das Alkoholproblem des Täters. Es geht um Neonazis“, sagte Renner dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Als Vergleich nannte sie die rassistischen Anschläge in der Kölner Keupstraße oder in Düsseldorf-Wehrhahn. Laut Renner wird es bald Tote geben, sollten die Sicherheitsbehörden weiter wegschauen und Neonazi-Attentate verharmlosen. „Wenn weiter die tödliche Dimension des Rassismus unter der zunehmenden Bewaffnung und Enthemmung der rechten Szene verkannt wird, bleibt es auf Dauer nicht dabei, dass die Anschläge wie in Altena, Dresden und Hamburg-Veddel ohne Tote verlaufen“, erklärte die Linken-Politikerin.

Mehr lesen Sie hier